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Zum Gedenken an Walter Widmer, 1931 - 2016

Unser Ehrenmitglied Walter Widmer ist am 13. April 2016, 85-jährig, verstorben. Sein Wirken im STV Kölliken ist eindrücklich: Fast 30 Jahre, von 1948 bis 1975, war er Aktivturner, wäh- rend zwölf Jahren diente er im Vorstand, von 1956 bis 1960 vier Jahre als Aktuar und von 1964 bis 1971 acht Jahre als Präsident. Zudem war er jahrelang Jugileiter und Vorturner. Seine Vorliebe galt dem Kunstturnen, und als Einzelturner gewann er hier verschiedene Zweige und Medaillen und 1952 in der Unterstufe den Aargauischen Kunstturnertag in Kölli- ken. Am unvergessenen Gauturnfest 1969, ebenfalls in Kölliken, war er Präsident der Fest- wirtschaft. Im Turnverein wurden sein offenes und initiatives Schaffen sehr geschätzt, und es überrascht nicht, dass er auch Neuerungen gegenüber positiv eingestellt war. Er war u.a. Initiant des heute nicht mehr wegzudenkenden Vitaparcours, und er unterstützte die Grün- dungen der Handball- und OL-Riegen in den Anfangsphasen. Seine Hingabe für den Verein war beispielhaft. Der Verstorbene war im ganzen Dorf als ‚Widmer Wali‘ bekannt, vor allem während seinen Tätigkeiten als Briefträger und als Verkäufer bei der Strub Elektro AG. Seiner Familie war er ein umsichtiger Vater. Leider musste er seine letzten Lebensjahre im Pflegeheim verbringen; für seine Familie und für nicht wenige Turner eine harte Prüfung. Nun ist er von uns gegan- gen, ohne Worte, trotzdem als wunderbarer Mensch. Mehr als zehn Jahre turnte ich mit Walter Widmer im Turnverein. Dabei verband mich ein selten schönes Verhältnis mit ihm, geprägt von Vertrauen, Respekt, Toleranz, aber auch von Humor, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Mit Wehmut erinnere ich mich an unzählige gemeinsame Stunden beim Turnen, an Festen, an Turnerabenden oder bei Ausflügen. Immer konnte man sich auf ihn verlassen, immer leistete er seinen Beitrag pflichtbewusst und be- scheiden. Seine Fröhlichkeit imponierte mir stets besonders. Wali war immer gut aufgelegt, hatte ein offenes Ohr für alle. Nie hatte ich es erlebt, dass er laut herumfluchte oder gar aus- flippte. Ich bin mir ganz sicher, dass ihn alle Turnerinnen und Turner so erlebten. Wenn wir zwei uns unterhielten, sprachen wir fast ausschliesslich Mattenenglisch miteinander. Das bedeutet, dass bei jedem Wort der Anfangsbuchstabe an das Ende gesetzt und ein „e“ ange- hängt wird, also z.B. ‚Widmer Wali‘ spricht man dann „Idmerwe Aliwe“, oder die Frage ‚was meinsch du‘ heisst dann „aswe einscheme ude“. Wali war es höchst persönlich, der mir für meine Auftritte an den Turnerabenden die Clownschuhe bastelte. Erst kürzlich habe ich die- se Schuhe entsorgt - es ist eben alles vergänglich. Uns bleibt die Erinnerung an einen Wegbegleiter mit einem in jeder Hinsicht vorbildlichen Wesen. Für seine aufopfernde Arbeit im Turnverein danken wir ihm.

Hans Fiechter August 2016


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