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von Hans Fiechter

Drei verdiente Ehrenmitglieder (alphabetische Reihenfolge)

Armin Burri, 1940, Ehrenmitglied seit 1981

Armin trat 1957 in den Turnverein ein und war bis 1983 Aktivturner. Er verschrieb sich, etwas entgegen der damaligen Kunstturnertradition im Verein, als Einzelturner der Leichtathletik, und dies äusserst erfolgreich: zweimal errang er den eidgenössischen Kranz im Zehnkampf, dazu kamen etliche kantonale Kränze, Medaillen und Zweige; zweimal war er Aargauer Meister im Hürdenlauf. Seine Trainings und Wettkämpfe bestritt er vorwiegend bei der Leichtathletikriege des Turnvereins Schöftland, ohne seine Verpflichtungen im Turnverein Kölliken zu vernachlässigen. Er gehörte der Aargauischen Kantonalmannschaft an. Dadurch bestritt er viele Wettkämpfe auch im Ausland. In unserem Verein war er Vorstandsmitglied und Materialverwalter. Viele kennen ihn von seiner Tätigkeit als Vorunterrichtsleiter (1962 bis1972), als Jugileiter und J +S-Leiter. Unzählige J+S-Kurse hat Armin besucht, selbst das Bergsteigen fehlte nicht. Er bildete sich im Leiterwesen ständig weiter, und es überrascht nicht, dass seine dadurch erworbenen Fähigkeiten überall gefragt waren; er leitete z.B. die Männerriegen Kölliken und Moosleerau oder das Seniorenturnen in Strengelbach. Er spielte auch erfolgreich Faustball und Volleyball. Am Eidgenössischen Turnfest 1996 in Bern belegte er mit den Senioren des BTV Aarau beim Volley- ball den dritten Rang. Armin war darüber hinaus auch ein begnadeter Skifahrer. Zu einer seiner Lieblingsbeschäftigung gehörte das Jassen. Diese Leidenschaft ging sehr weit: an einer Turnfahrt am Auffahrtstag Mitte der Sechzigerjahre nach Roggenhausen spielte er mit den Gebrüdern René und Gerhard Kern und mit Heini Reck sogar während des Marsches! Später hielt sich Armin Burri mit Velofahren und Bergsteigen fit. Persönlich kenne ich keine andere Person, die derart viele Sportarten so gekonnt betrieb wie Armin. Leider musste sich Armin im Herbst 2015, trotz seiner Fitness, einer schweren Rückenoperation unterziehen. Er hat sich davon soweit erholt, und es kommt ihm nun zugute, dass er in seinen jahrelangen Trainings auch Willensstärke gelernt hat. Zudem darf er auf die Mithilfe und Unterstützung seiner Gemahlin Edith zählen, was er sehr schätzt. Bis zu seiner Operation war er Leiter der Männerriege Moosleerau.

Ruedi Hilfiker, 1934, Ehrenmitglied seit 1977

1950 ging Ruedi in den Turnverein und blieb diesem als Aktivturner bis 1976 treu. Schon im Kadettenunterricht entdeckte er seine Vorliebe für das Orientierungslaufen (OL). Und so folgte auch er beim Eintritt in den Verein nicht nur der damaligen Kunstturnertradition, sondern nahm mit Mitgliedern des Turnvereines an OL- Wettkämpfen teil, die – wie andere Sportarten damals auch – im Turnverein den Ursprung hatten. Erfolge blieben nicht aus, und Ruedi siegte u.a. mehr als einmal am Aargauer-OL oder am Kreis-OL. Später sammelte er auch als Einzelläufer regelmässig Punkte in den nationalen Jahreswertungen seiner jeweiligen Alterskategorie. Im Vorstand des Turnvereines war Ruedi Protokollführer und Aktuar. An vielen Turnerabenden wirkte er zudem als versierter Bühnenchef mit. Ein besonderes Erlebnis war für ihn der erste Rang mit dem Verein im Sektionsturnen am Kantonalturnfest 1958 in Aarau. Etwa Mitte der Sechzigerjahre erkannte Ruedi Hilfiker, dass der Turnverein sein Angebot erweitern sollte. Nicht zuletzt auch auf Drängen der jüngeren Generation im Verein war er Hauptinitiant einer Handballriege, die als ersten Trainer Lehrer Ruedi Lüscher hatte. Der Hand- ballsport verlagerte sich damals rasant vom Feldhandball zum Hallenhandball. 1980 wurde die Handballriege selbständig, und die Mannschaft stieg in diesem Jahr in die dritte Liga auf. Sie spielte 2004 ihre letzte Wintermeisterschaft und löste sich nach knapp 40 Jahren 2005 definitiv auf. Ruedi Hilfiker besuchte J+S-Kurse im OL und bot OL-Kurse an. Nach und nach baute er eine OL-Gruppe auf, welche sich 1978 als Riege des Turnvereines mit der Bezeichnung «OLG TV Kölliken» etablierte. Ruedi war der erste Präsident. Die Gründung der OL-Gruppe wurde seinerzeit vom eidgenössischen Oberturner als beispielgebendes Modell gewürdigt. Am Eidge- nössischen Turnfest 1972 in Aarau haben Peter Lüscher und Ruedi Hilfiker den Orientierungs- lauf organisiert und geleitet. 1981 zählte der OL am Kantonalen Turnfest in Gränichen erstmals als Sektionswettkampf. Aus der OL-Riege entstand nach einigen Jahren der heutige Verein OLG Kölliken mit rund 40 Mitgliedern, welcher vom STV unabhängig ist. Eine grosse Leidenschaft waren für Ruedi immer auch das Skilanglaufen und jahrzehntelang un- zählige Bergtouren mit seiner Gattin Aline im Engadin. Zusammen mit ihr war er nach seiner Pensionierung viele Jahre verantwortlich für Seniorenwanderungen in Kölliken. Ruedi darf heute, auch mit 82 Jahren, immer noch auf eine gute Gesundheit zählen. Der Garten gehört seit Jahren zu seiner Lieblingsbeschäftigung.

Walter Steiner, 1935, Ehrenmitglied seit 1975

Weit über 20 Jahre, von 1951 bis 1974, war Walter Steiner Mitglied unseres Vereines. Von 1970 bis 1972 wirkte er als Oberturner, dazu auch als Jugileiter, Vorturner (das gab es früher noch), und er stellte sich im Vorstand zwei Jahre als Kassier zur Verfügung. Walter war ein sehr talentierter und exzellenter Kunstturner mit über 30 Kranzauszeichnungen und mehreren Zweig- und Medaillengewinnen. Sein Höhe- punkt war der Kranzgewinn am Eidgenössischen Turnfest 1963 in Luzern. Er war auch Mitglied der Kunstturner-Kantonalmannschaft. Spezielle Erfolge waren für ihn die Teilnahmen mit dem Verein am Eidg. Turnfest 1955 in Zürich und am Kantonalturnfest 1958 in Aarau, wo Kölliken im Sektionsturnen mit Oberturner Otto Kern je den ersten Rang (!) belegte. Walter Steiner war der erfolgreichste Kunstturner unseres Vereines. Nach seinem Rücktritt verlor das Kunstturnen im Verein an Bedeutung; unter anderem auch als Folge des immer intensiveren Trainings, welches zudem modernere Geräte und weit mehr Zeit erforderte. Zusammen mit anderen Kunstturnern im Verein prägte er jahrelang die Turnerabende mit Bar- ren- und Reckübungen, die weit herum bekannt waren und ihresgleichen suchten. Die Turner- abendbesucher warteten jeweils gespannt und speziell auf seine Auftritte am Barren und am Reck, wo er mit seiner Riesenfelge und seinen Abgängen brillierte. Mit zu den Höhepunkten an den Turnerabenden gehörten die von ihm in Eigenregie und mit selbst gebauten Spezialgeräten einstudierten Akrobatiknummern, mit sehr schwierigen Kunststücken, zum Beispiel auf den Kugeln, mit dem Schleuderbrett oder mit der Schaukel, auf dem Kunstrad, oder als Seiltänzer oder in einer Rock’n‘Rollnummer. Schon lange vor den Vorstellungen trainierte er jeweils mit seiner Truppe oft stundenlang auch im Schulhausestrich. Die Ideen für diese Vorführungen holte sich Walter bei Besuchen und Beobachtungen im Zirkus oder an Turnerabenden in der Umgebung. Auch Walter Steiner ist mittlerweile über 80-jährig und kann gesundheitlich nicht klagen. Ihn und Lilly trifft man noch regelmässig beim Velofahren und im Sommer praktisch täglich beim Schwimmen in der Badi in Kölliken. Ein Hobby von Walter ist das Kochen, und er kann immer noch wahre Wunderwerke backen.

Armin Burri, Ruedi Hilfiker und Walter Steiner ist gemeinsam, dass sie sich für unseren Verein während Jahren nachhaltig und erfolgreich engagiert haben. Alle drei wurden verdientermassen Ehrenmitglieder unseres Vereines. Alle drei waren fleissige Turner, alle drei übernahmen im Verein Verantwortung, alle drei trainierten jeweils hart und vorbildlich, alle drei sind trotz ihrer sportlichen Erfolge sehr bescheiden geblieben – und alle drei durften und dürfen auf die Unterstützung ihrer Gattinnen Edith, Aline und Lilly zählen; sie waren ebenfalls begeisterte und langjährige Turnerinnen. Bei manchen Lese- rinnen und Lesern werden viele Erinnerungen wach, nicht nur an die drei Genannten, auch an unzählige schöne Erlebnisse. Dass dem so ist, verdanken wir u.a. Armin, Ruedi und Walter. Sie – und viele andere – haben unser aufrichtiges Dankeschön verdient. Wir wünschen ihnen weiterhin gute Zeiten.

Hans Fiechter


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